1. Exklusiv-Interview mit PaScha-Manager Gerd P.


HKO (Hanse-Kurier-Online): Herr P., sind Sie ein Pascha?
P: Vielleicht sollten wir bei dem in DTH-Kreisen üblichen und aus dem Vorgespräch gewohnten "Du" bleiben ?! - aber zu der provokanten Frage möchte ich natürlich heftig den Kopf schütteln...
HKO: ... zustimmend?
P: Sehr originell; nun verstehe ich, warum Leute meine Art von Humor nicht mögen...
HKO: Also ernsthaft, wieso wählt man freiwillig solch einen Namen?
P: Nun das ist eine lange Geschichte.
Wie die meisten Manager im DTH stand ich vor dem plötzlichen Problem, eine Spieltagszusage gegeben zu haben, bevor es überhaupt eine Mannschaft - oder heißt das "pc" Personenschaft?...
HKO: ...müßte das nicht eingedeutscht "pk" heißen?...
P: ...richtig! - äh, ach ja -
also bevor ich überhaupt Spieler verpflichtet hatte. Zum Glück war ich damals gerade dabei, meinem Freund aus dem PaSchaWWFC...
HKO: WAS?
P: Abkürzung für "Palais Schaumburg und Wirtschaftswunder Fan Club", wie sie im CddJuddA, dem Club der dummen Jokes und der dummen Abkürzungen, gebräuchlich war...
HKO: schon gut...
P: also der, der das zweite Exemplar der Platten gekauft hat, ließ sich wegen Plattenspielermangel gerade wieder etwas von Palais Schaumburg aufnehmen. Schicksalsschwer auch das Lied "Hockey" - Du weißt schon: "Wir spielen Hockey im Zimmer..."
HKO: Bitte nicht schon wieder!
P: Banause!
Nun ja. Schnell alle 8 Namen von den Plattenhüllen zusammengesucht und dank der Hockey-Begeisterung das Team in Rekordzeit trainiert - eine oft undankbare Aufgabe, die aber aus Kostengründen vom Manager in Personalunion zu bewältigen ist.
HKO: Beachtlich!
Nach den ersten Erfolgen - besonders, als die Trikots in den Farben der ersten und die Ersatztrikots in den Farben der letzten Plattenhülle genäht waren - folgte auch bald ein Punkt, wo es schien, der Zenith der Team-Geschichte wäre überschritten.
P: Natürlich wird es schwerer, wenn die anderen Teams den geringen Vorsprung langsam aufholen, und wenn man sich statt dem totalen Training der Nachwuchsförderung verpflichtet. - Ein Problem mit dem vor uns bereits HaJo Beinerts Stoklers zu kämpfen hatten...
HKO: ... aber trotzdem holten Eure Teams im letzten Jahr beachtlich auf und kletterten sogar wieder bzw. erstmalig auf die Siegertreppchen - Du sogar auf Platz 5 der WRL.
P: Nun ja, ein wenig Glück war schon dabei. Ohne Marc Schützes Einberufung stünde sein Team noch immer vor uns wie eine Eiche.
Aber auch der Nachwuchs nimmt inzwischen oft weniger als er gibt. Viele Teams haber zwar wegen des allgemeinen Niveauanstiegs nicht ihre Punkte einfahren können, sind aber bereits mehr als exzellente Sparringspartner geworden, denen ich einen zweiten Platz gönnen würde.
HKO: Man munkelt, Du hättest auch ein Standbein im Pferdesport...
P: Bestenfalls ein Steckenpferd. - Aber es ist gut, daß ich den Gerüchten einmal etwas Wahrheit hinzufügen darf. Wahr ist, daß ich im letzten Herbst eine Woche geritten bin, unwahr ist dagegen, daß ich dabei dem DTH untreu gewesen wäre.
Wie sich sicher schon herumgesprochen hat, halte ich einen gewissen Anteil am Freiburger Dreisamstadion, wo die Heavy Horses trainieren. Alles nette Tiere, aber zum Teil völlig überaltert - sie haben mir die Zähne gezeigt! Außerdem kein Herden-feeling, und mit dem Team-Namen, wollten sie sich auch nicht alle so recht identifizieren.
HKO: Noch immer klingen die "Schlachten"-Rufe der Managerin Cordelia im Ohr.
P: Nun ja, das war natürlich nicht so ernst gemeint, und die ausgewechselten genießen ihr wohlverdientes Gnadenbrot - nicht nur weil gerade kein Teppichmesser zur Hand war...
Aber ich möchte nicht ohne Stolz erwähnen, daß Benjie, der jetzige Tormann - als Irish Draught ein "real heavy horse", wie von Jethro Tull besungen - von mir entdeckt und mit großem Überredungsgeschick von der grünen Insel gelockt wurde.
HKO: Kommen wir zur letzten Frage. Warum gibst Du gerade heute Dein erstes Interview?
P: Weil ich es den Fans schuldig bin, nachdem wir endlich eine einstellige Platzierung erreicht haben.

KLICK
P: Ist das jetzt aus?
HKO: Ja
P: Gut!
HKO: Im Vorgespräch hast Du noch gesagt: "... und weil sich keine Sau mehr für uns interessiert, wenn wir wieder absteigen."
P: Na ja. Aber eigentlich wollte ich schon immer mal wie alle anderen die Chance zur Selbstdarstellung nutzen.


© 1998 Gerd Podszuweit, GerdPodszuweit@CompuServe.com

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