Namen sind ...

nicht etwa Schall und Rauch, sondern bedeutsamer als oft angenommen für die Wirkung einer Person oder eines Ereignisses nach außen.

Angesichts der Flut von DoToHo-Turnieren in den letzten 12 Monaten scheint es geboten, die Namensvergabepraxen der Veranstalter einmal zu analysieren und eventuell zusätzliche Möglichkeiten aufzuzeigen.

Klassiker

Klassiker tragen oft den Namen ihres/r Veranstalter/s und erhalten dadurch schon von Anfang an eine gewisse, durch diese Personen bedingte, Aura. Der Nachteil ist hierbei, daß nur wenige Personen über mehr als drei mit sich assoziierte Namen verfügen, und diese sind doch allzuschnell verschlissen.

Häufig wird auch der Name aus dem Veranstaltungsort abgeleitet, aber das geht natürlich auch nur einmal.

Eine Sonderform des Klassikers ist die Liga, eine Form, die ein wenig aus der Mode geraten zu sein scheint. Vielleicht liegt dies an der Kombination von traditionell eher schlichten Namen, oft gar nur Buchstabenkürzeln, mit der Aussicht, ein ganzes Jahr für eine einzige öffentliche Erwähnung arbeiten zu müssen. Aber mit guten Marketingstrategien scheint man doch sonst nach wie vor alles verkaufen zu können! Wir dürfen also gespannt sein, wann ein gewitzter Veranstalter den Dreh findet und dem guten alten Stück mit neuem Namen zu neuer Blüte verhilft.

Neuer Wein in alten Schläuchen

Es gibt eine große Anzahl von Bereichen, in denen zu suchen sich immer wieder auf's neue lohnt.

Da ist zunächst einmal der Lauf des Jahres. Jahreszeiten, Monate oder immerwiederkehrende Ereignisse werden immer wieder gern genommen. Einen riesigen Vorrat bietet auch die Tier- und Pflanzenwelt.

Ein weiteres schier unerschöpfliches Reservoir von Pokalen findet sich auf den Speisekarten italienischer Eisdielen. Das ist vor allem eine Alternative für die zunehmend beliebter werdenden Miniturniere, deren Teilnehmer alle zusammen um einen kleinen Eisdielentisch herum Platz finden. Der Gewinner könnte von den übrigen zu einem entsprechenden Eis eingeladen werden, die anderen probieren andere Coppas und wählen den Turniernamen für das nächste Treffen aus.

Wie so oft im Leben, sind auch hier multilinguale Personen entscheidend im Vorteil beim Finden neuer Varianten. Einige Namen klingen auch schlichtweg nur in bestimmten Sprachen oder gar Sprachkombinationen gut. Betrachten wir als Beispiel den völlig frei erfundenen "Chipmunk Challenge". Die Alliteration verleiht dem Namen Klang, und beim weltgewandten Leser, der schon einmal selbst in einem nordamerikanischen Nationalpark diese possierlichen kleinen Gesellen mit ein paar Kekskrümeln gefüttert hat, erzielt man sogleich einige Sympathiepunkte. Die deutsche Übersetzung, "Streifenhörnchen Herausforderung", klingt dagegen bestenfalls lächerlich. Und auch "Coppa Inverno Infernale" schlägt einen schnöden "Winter-Cup" um Längen!

Bisher findet neben Deutsch und Englisch vor allem Italienisch Verwendung. Durch eine Erweiterung des Spektrums, etwa um deutsche Dialekte, die bislang nur selten auftreten, und um Urlaubsmitbringsel aus anderen Ländern, ließe sich hier eine noch größere Vielfalt erreichen.

Neuland

Nur selten tauchen bislang die Namen bekannter Personen aus Literatur oder Zeitgeschichte auf. Wie wäre es mal mit "Old Shatterhands Fight" oder "Kuhlenkampf Gedächtniskampf"?

Anstatt an den Lauf des Jahres anzuknüpfen, könnte man natürlich auch auf das aktuelle Zeitgeschehen zurückgreifen. Aber Vorsicht! Beispielsweise ein "Gulf War Open" könnte das Feingefühl einiger Mitspieler verletzen. Gelegentlich bieten sich aber sicher auch erfreuliche oder wenigstens neutrale Ereignisse an. Sogar Banalitäten wie eine "Endlich-Sommer-Celebration" können bei trockenem Wetter nach langen Regenperioden sicherlich einige Freunde finden.

Fazit

Eines jedenfalls dürfte jeder erkannt haben: auch in schwierigen Zeiten wird man nicht dazu übergehen müssen, die Turniere einfach durchzunumerieren. Es gibt genug Kisten, in die der kreative Veranstalter greifen kann.

(gez. Häuptling Spitze Zunge vom Stamme der Pferdeindianer)


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