Am 28. März 1999 sollten sich die acht erfolgreichsten Do-To-Ho-Teams
des Jahres 1998 zum 1. XXL-Cup treffen.
Nach Absage der Braven Buben, die in 1999 keine großen Turniere
bestreiten wollen, rückte Traktor Meinersen nach um sich mit Hinter
Mailand, Ahorn Schilda, Eiche Schilda, den Yosemite White und den
Wolfenbüttel Wolves, den J.B.Stoklers und den Southern Desert Scorpions
zu messen.
An den Start gingen dann allerdings (nach kurzfristiger Absage von
Eiche Schilda) nur sieben Teams. Trotzdem wurde das im Modus des
doppelten k.o.'s (Zwei Trostrunden) gespielte Turnier sehr spannend.
In der ersten Runde gab es gleich zwei Lokalduelle. Traktor Meinersen
konnte nach einem 0:2 Rückstand nach nur einer Minute und drei Sekunden
gegen die Wolfenbütteler Wölfe den Spieß in der vierten und
fünften Minute noch umdrehen. Sie gewannen das Drittel mit 3:2. Die
beiden folgenden Drittel endeten Unentschieden. Damit blieb Traktor
Meinersen in der Hauptrunde.
Die Yosemite White Wolves siegten gegen die Mitconcordianer von den
J.B.Stoklers diesmal problemlos mit 7:3.
Das dritte Spiel wurde zwischen Ahorn Schilda und den Southern Desert
Scorpions ausgetragen. Die spartanischen Drittelergebnisse von 1:0,
1:0 und 0:1 mögen genug über dieses Spiel sagen. Für die Scorpions
war das Spiel an diesem Tage symptomatisch und der Anfang vom Ende.
Ahorn brillierte zwar nicht gerade, aber schliesslich ist man von
den Schildbürgern ja Steigerungen im Turnierverlauf gewohnt. Außerdem
war das wichtigste Ziel, ein Tor mehr zu schiessen als der Gegner,
ja auch erreicht.
Nun blieb noch die Frage nach dem Großmeister des Jahres 1998. Wie
würde sich Hinter Mailand schlagen? Wieder einmal glänzten die Südlander,
gerieten zu keinem Zeitpunkt unter Druck und gewannen traumhaft
sicher 2:0 gegen das Freilos. Leider sollte auch dieses Spiel
für den Großteil des Turnieres symptomatisch für die Mailander sein.
Als nächstes standen zwei Spiele der Trostrunde auf dem Programm.
Die Wolfenbüttler Wölfe taten es Hinter Mailand gleich und siegten
gegen das Freilos unangefochten mit 2:0. Die Scorpions blieben auch
gegen die J.B.Stoklers konzeptlos und liessen sich wieder spartanisch
mit 0:1, 0:1 und 1:0 abschiessen.
Da konnte auch der mit einem deutlichen 2:0 über das Freilos errungene
siebte Platz nur wenig aufmuntern. Aber ich greife voraus.
Erstmal ging es in der Hauptrunde mit den Duellen Hinter Mailand gegen
Traktor Meinersen und Yosemite White Wolves gegen Ahorn Schilda weiter.
Sowohl der WRL-Erste, als auch der Gastgeber setzten sich mit einem
klaren 6:1 durch, wobei die White Wolves allerdings erst nach einem
Eigentor in der sechsten Minute zum 0:1 aufwachten, fünfzehn Sekunden
später ausglichen und erst dann das Spiel beherrschten.
Ahorn Schilda und Traktor Meinersen mußten in die Trostrunde. Ahorn
steckte die Niederlage gegen die amerikanischen Wölfe weg und hielt
sich an den sibierischen Wölfen mit einem 4:0 schadlos, wobei der
Führungstreffer wiederum ein Wölfe-Eigentor war.
Der Traktor aus Meinersen hing in seinem Spiel gegen die J.B.Stoklers
in Gedanken offenbar noch der Niederlage gegen Hinter Mailand nach.
So hatten die Stokligen viel Spielraum und gingen mit 3:0 in Führung
bevor der Traktor das Lenkrad herumriß und seine Aufholjagd begann.
Am Ende fehlte aber doch noch ein Tor, das Spiel endete 3:4.
Damit standen sich im Spiel um Platz fünf wieder die beiden Lokalrivalen
aus Wolfenbüttel und Meinersen gegenüber. Stimmen wurden laut,
die fragten:'Weshalb sind wir überhaupt hierhergefahren? Nur um je
ein Spiel gegen ein auswärtiges Team zu machen?'
Egal! Jedenfalls machten die Wölfe ihre Erstrundenschlappe wieder wett
und erschossen sich (oh nein!). Nein, nein, sie erschossen sich mit
einem 7:3 den fünften Platz.
In der Hauptrunde kam es zum Vorfinale Hinter Mailand gegen die
Yosemite White Wolves. Schon nach einer Minute und elf Sekunden stand
es 2:0 für die Mailänder. Diese meinten wohl das müsse, wie gegen das
Freilos auch, genügen. Diese Einstellung nutzten die Wolfe um sich bis
zum Ende des zweiten Drittels mit 5:2 in Führung zu bringen. Das
sollte doch wohl reichen!!
Doch auch dies war die falsche Einstellung und im letzten Drittel
zeigten die Mailänder noch einmal, was sie können. Bis zur Mitte des
Drittels hatten sie zum 5:5 aufgeholt. Jetzt fingen sich die Wölfe
wieder. Schließlich mußten die beiden Teams zum Sudden Death antreten,
das nach einer Minute und vier Sekunden Hinter Mailand schwer atmend
für sich entschied.
Das zeitgleiche Trostrundenspiel Ahorn Schilda gegen die J.B.Stoklers
bescherte den Stokligen nach einem deutlichen 2:7 den vierten Platz
und den Schildbürgern noch einmal die weisen Wölfe.
Ahorn Schilda jetzt hochmotiviert und durch die vorangegangenen Siege
selbstbewußter denn je (und das will was heißen), lieferte diesmal
einen harten Kampf und jagten die Wölfe in ihren zweiten Sudden Death.
Doch diesmal warne diese es, die nach nur fünfunddreisig Sekunden den
Jubel anstimmen konnten. Sie hatten das Endspiel erreicht, mußten
Hinter Mailand nun aber zweimal schlagen um das Turnier zu gewinnen.
Und diese machten schon im ersten Drittel klar, wer am heutigen Tage
(mal wieder) das stärkste Team war. Mit hundertprozentig präzisen
Torschüssen wurden die Wölfe 3:1, 2:1 und 3:1 hinweggefegt.
Damit hatte das in 1998 mit zwei Siegen, einem zweiten und einem vierten Platz in den vier großen Turnieren erfolgreichste Team noch den i-Punkt hinzugefügt.
Im Nachfeld des Turnieres wurde von einigen Turnierteilnehmern ein 'Bett im Sandfeld', also das Verscharren in der vom Gastgeber als Ziel für einen Erholungsspaziergang vorgeschlagenen Sandkuhle, erwogen. Allerdings entschied man sich erst mal noch ein Jahr lang mit sportlichen Mitteln den 'Sturz der Südlichter' zu versuchen. Aber im nachsten Jahr, wer weiß?
Rainer Alms
© 1999 Rainer Alms